Die Rolle der Arterien im menschlichen Körper
Arterien sind Gefässe, die das Blut vom Herzen weg in den Körper leiten. Im Unterschied zu Venen verfügen sie über eine ausgeprägte Muskelschicht in ihren Wänden, in der der Herzschlag spürbar ist. Deshalb werden sie auch als Schlag- oder Pulsadern bezeichnet. Bei Menschen mit hohen Cholesterinwerten oder einer entsprechenden genetischen Veranlagung ist das Risiko, dass sie verkalken, manchmal schon in jüngeren Jahren gegeben.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK)
Die PAVK kann auf verschiedene Weise behandelt werden.
Bei Menschen, die an der PAVK leiden, treten Durchblutungsstörungen in den Extremitäten auf. Am häufigsten sind die Beine betroffen, was dazu führt, dass die Patientinnen und Patienten keine langen Strecken am Stück gehen können. Aufgrund der Pausen, die sie unterwegs einlegen müssen, spricht man im Volksmund auch von der Schaufensterkrankheit.
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Falls eine nachhaltige Verbesserung der Durchblutung nicht anderweitig erreicht werden kann, bedarf es interventioneller oder operativer Verfahren an den Arterien. Diese Methoden entwickeln sich rasant weiter, weshalb wir sie an dieser Stelle lediglich kurz zusammenfassen:
• Minimal-invasive endovaskuläre arterielle Gefässinterventionen mittels perkutaner transluminaler Ballonangioplastie (PTA mit konventionellen oder medikamentenbeschichteten Ballonkathetern), Stenteinlagen (konventionell oder medikamenten beschichtet), medikamentöse Auflösung von Gerinnseln (Lyse)
• Minimal-invasiver perkutaner Verschluss von krankhaften Gefässerweiterungen (Aneurysma) mittels Gefässprothesen (Stentgrafts) und gefässverschliessender Techniken (Coils, Gefässkleber usw.)
• Offen-gefässchirurgische Operationen an den Arterien wie Ausschälungen (Thrombendarterektomie), Bypassoperationen, Reparatur von verletzten Gefässen oder Behandlung von krankhaften Gefässerweiterungen
Arteriosklerose
Die Arteriosklerose und ihre Entstehung
Die Arteriosklerose ist eine weit verbreitete Gefässerkrankung, bei der sich die Arterien durch Ablagerungen verengen oder verhärten. Da sie im ganzen Organismus vorkommen, können unterschiedliche Körperstellen betroffen sein, zum Beispiel die Beine, die Arme oder die Halsschlagader. Obwohl diese Problematik anfangs keinerlei Beschwerden nach sich zieht, gilt sie als Hauptursache für gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie den Herzinfarkt oder den Schlaganfall. Deshalb ist eine frühzeitige Diagnose von entscheidender Bedeutung.
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In schweren Fällen ist eine interventionelle oder operative Behandlung unabdingbar. Dabei entfernen wir die Ablagerungen mittels Katheter und erweitern die Gefässe durch eine Angioplastie. Im verengten Bereich platzieren wir einen Ballon, der anschliessend aufgefüllt wird. Um eine erneute Symptomatik zu verhindern, kann ausserdem ein Stent eingesetzt werden. Alternativ kann Plaque auch durch den Rotationsbohrer oder den Laser beseitigt werden.
Aneurysma
Das Aneurysma und seine Entstehung
Wenn die Wand einer Arterie an einer bestimmten Stelle nachgibt, sich nach aussen wölbt und eine Ausbuchtung bildet, bezeichnet man das als Aneurysma. Ein solches entsteht durch eine angeborene oder erworbene Schwäche des betroffenen Gefässes. Aneurysmen werden meist durch Zufallsbefunde entdeckt, denn sie rufen nur selten Beschwerden hervor. Falls sie reissen, können sie jedoch zu schweren Hirnblutungen führen. Deshalb sollten sie regelmässig kontrolliert werden.
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Sofern Aneurysmen klein bleiben und sich nicht verändern, brauchen sie keine Behandlung. Wachsen sie oder weisen sie ein erhöhtes Risiko für eine Ruptur auf, sollten sie mittels Coiling oder mit einer mikrochirurgischen Operation, dem sogenannten Clipping, verschlossen werden. Bei Ersterem werden Platinspiralen mithilfe eines Mikrokatheters über die Blutgefässe in das Aneurysma eingebracht. Dadurch wird es von innen her gefüllt. Bei Letzterem wird die Gefässaussackung mit einer Klemme versiegelt und von der Blutzirkulation abgetrennt.